Mit einem Allergiker unterwegs

Allergiker sind Menschen mit außersinnlichen Wahrnehmungen. Der gemeine Mensch riecht es nicht, der gemeine Mensch sieht  es nicht und der gemeine Mensch spürt es nicht. Der Allergiker wird davon krank. Er hustet, schnupft und kriegt Pickel das einem Angst und Bange wird. An den Krankheiten kann der gemeine Mensch erkennen, wo sich der Allergiker gerade befindet. Fährt er durch Weizenfelder hustet er (sind Schimmelpilze drin), fährt er durch grüne Wälder verschnupft er (sind Fichtenpollen drin), sitzt er auf einem Sofa kriegt er Arschpickel (ist Hausstaub drin). Verreist der Allergiker, benötigt er dazu zuvorderst eine alte Zeitung. Die legt er sich auf alle gepolsterten Gelegenheiten für zum  Sitzen und gegen die Arschpickel (von einem dreckigen Holzbrett kriegt er die aber nicht (wg außersinnlich)).  Fährt er im Auto durch die Welt, braucht dieses eine alte Zeitung, einen Blütenpollenfilter, eine Innenluftumwälzung, eine Klimaanlage, ein geschlossenes Dach und fest verriegelte Fenster. Das Auto ist der Raumanzug des Allergikers.  Fährt man als Nichtallergiker
mit einem Allergiker spazieren oder schlimmer eine längere Strecke und ist draußen schönes Wetter, steigert man sich langsam in die sinnliche Wahrnehmung hinein. Die Karre mieft, der Schweiß läuft einem den Rücken runter (und sammelt sich in der alten Zeitung), das Fenster bleibt zu, die Klimaanlage bläht einem kalt ins Gesicht. Angekommen ist Nase genau so zu wie die Augen und der Hals. Man kann dann mit dem Allergiker mitfühlen.

Bauern bekommen keine Allergien, ihre Mütter wälzen sie gleich nach der Geburt im Mist, das härtet sie ab und hält sie ein Leben lang gesund.

peter liebe